Eröffnung Haus der Geschichte Österreich
Wien [ENA] Es ist eigentlich erstaunlich, wie sehr die Museumskultur im mainstream angekommen ist. Die "lange Nacht der Museen" lockt jährlich Hunderttausende abends in die immer zahlreicher werdenden Museen in Wien. Hatten Museen früher einen leicht staubigen Charakter, strömen heute Eltern mit ihren Kindern oder Jugendliche mit ihren sweethearts hinein um modisch gestylt selbst zum Kunstwerk unter Kunstwerken zu werden.
Diesen Trend hat auch die Nationalbibliothek Rechnung getragen und heute findet am Heldenplatz in Wien das Eröffnungsfest zum Haus der Geschichte Österreich statt mit einer live-Übertragung des Festakts und mit der Festrede von Nobelpreisträger Eric Kandel. Wer jetzt an die Habsburger, Sisi und imperialen Glanz denkt liegt falsch, denn das hdgö ist etwas besonderes. Es ist das erste zeitgeschichtliche Museum der Republik. "Ausgehend von der Gründung der demokratischen Republik werden gesellschaftliche Veränderungen und politische Bruchlinien thematisiert." Es ist aber nicht nur ein Museum zum anschauen, sondern versteht sich auch als Diskussionsforum um Zeitgeschichte zu lernen und zu verstehen.
Ausstellungen, Vermittlung und Veranstaltungen werden kontinuierlich im Programm sein, denn wie Monika Sommer, Direktorin im hdgö sagt, "wir wollen Geschichte bewegen und ein Ort des Dialogs sein." Dabei sind 30 Projekte mit Schulen in ganz Österreich geplant um "Geschichte gemeinsam zu verhandeln". Samstag wird oft Familien Vormittag sein "um gemeinsam spielerisch die Ausstellung Aufbruch in Ungewisse zu erkunden." Die Kuratorenführungen mit Georg Hoffmann werden das Thema "Diktatur und Terror, Österreichs Umgang mit seinen problematischen Vergangenheiten" beleuchten. Demokratie Verständnis wird nicht dem Zufall überlassen, denn "Demokratie verteidigen" heißt ein Treffpunkt im hdgö, der der Verfassung und Hans Kelsen gewidmet ist.